Zur aktuellen Debatte rund um eine mögliche Prämie für die Erziehung zu Hause hält die Landesgeschäftsführerin der Tirolerinnen in der Volkspartei und Nationalrätin Margreth Falkner fest: „Die angedachte Prämie fördert Altersarmut von Frauen und führt zu einer Belastungslawine für das Bildungssystem.“ Was auf den ersten Blick nach gut gemeinter Unterstützung aussieht, kann Frauen in eine wirtschaftliche Abhängigkeit führen und nimmt gleichzeitig vielen Kindern die Möglichkeit auf hochwertige Bildung. „In Tirol werden bereits jetzt alle Kinder hochqualitativ betreut – wobei das Angebot der öffentlichen Hand als Ergänzung zur hochqualitativen Erziehung durch die Eltern und etwa auch Großeltern gesehen werden muss. Nur wenn es hochwertige Kinderbetreuungsplätze gibt, haben Frauen und Familien auch echte Wahlfreiheit.“ Geld für die Kindererziehung zu Hause würde hingegen integrationspolitische Defizite noch verschärfen, betont Tirolerinnen in der Volkspartei Landesobfrau und Landtagsabgeordnete Beate Scheiber: „Wenn etwa Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen dann nur mehr zu Hause betreut werden, manifestieren sich genau diese sprachlichen Defizite dann in der Schule – was letztlich nicht nur schwierig für den Zusammenhalt innerhalb der Klassengemeinschaft ist, sondern auch das Lehrpersonal vor ungeahnte Herausforderungen stellt und für die öffentliche Hand deutliche Mehrkosten bei Schulassistenzkräften und dergleichen verursachen wird.“
Einig sind sich Falkner und Scheiber definitiv, dass Familienpolitik nicht nur Frauenpolitik ist: „Wir müssen hier auf alle Familien eingehen und uns etwa ansehen, welche Maßnahmen bereits jetzt gut funktionieren und zielführend sind, und diese weiter ausbauen. Der Familienbonus ist hier etwa ein sinnvolles Instrument. Bei steuerlichen Anreizen für ALLE Familien wird gleichzeitig ermöglicht, dass das verfügbare Potenzial an Man- und Womanpower für den Arbeitsmarkt genutzt werden kann. Genauso muss etwa der Fokus weiter auf dem Ausbau von Betreuungsangeboten liegen. Tirol ist hier österreichweiter Vorreiter und wird als erstes Bundesland das Recht auf einen Kinderbildungs- und -betreuungsplatz für Kinder ab zwei Jahren umsetzen. Investitionen hier sind jene in eine echte Wahlfreiheit und in unsere Familien.“