Die Femizide der letzten Wochen erschüttern uns alle und zeigen die Notwendigkeit, Gewalt weiterhin gezielt zu bekämpfen - auch wenn wir wissen, dass nicht jeder Mordfall verhindert werden kann, obwohl wir ein gut ausgebautes Gewaltschutzsystem haben, hält heute, Donnerstag, ÖVP-Frauensprecherin Elisabeth Pfurtscheller anlässlich des morgigen Weltfrauentages fest. Die Bundesregierung habe Frauenberatungsstellen etabliert, Notunterkünfte ausgebaut und neue Gewaltambulanzen eingerichtet, zählte die Abgeordnete einige Beispiele zum Schutz von Frauen vor Gewalt auf. "Wir haben in dieser Gesetzgebungsperiode intensiv an der Verbesserung des Gewaltschutzes für Frauen und Kinder gearbeitet und die finanziellen Mittel maßgeblich erhöht. Hier dürfen wir keinesfalls nachlassen. Insbesondere ist es unerlässlich, die gewaltbereiten Burschen und Männer in die Pflicht zu nehmen und präventive Programme zu entwickeln."
Gewalt gegen Frauen sei in allen Gesellschaftsschichten präsent. Es sei daher auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Sicherheit und den Schutz von Frauen und Kindern zu erhöhen. "Einerseits müssen die Frauen gestärkt, andererseits die Täter konsequent verfolgt und bestraft werden", so Pfurtscheller. "Unsere Mädchen und Frauen in Österreich sollen ein selbstbestimmtes Leben führen können und finanziell, wirtschaftlich und vor allem auch mental in der Lage sein, sich gegen jene Männer wehren zu können, die mit Frauen nicht auf Augenhöhe umgehen können." Die Frauensprecherin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten aus Herkunftsländern und Kulturen stammen, in denen Frauen nicht gleichberechtigt und selbstbestimmt leben können und diese patriarchalen Strukturen in Österreich vielfach an die nachfolgende Generation weitergegeben würden. Pfurtscheller: "Klar ist, wer zu uns kommt, hat unsere Werte zu respektieren."
Voraussetzung für ein chancengerechtes und selbstbestimmtes Leben sei ein Leben frei von Gewalt. "Daher hat auch der von Bundeskanzler Karl Nehammer präsentierte Österreichplan zum Ziel, den Weg im Bereich des Gewaltschutzes fortzusetzen und weiter in den Ausbau des Opferschutzes und der Täterarbeit zu investieren. Jede Frau und jedes Mädchen soll wissen, dass sie bei Betroffenheit von Gewalt nicht allein ist und auf ein gut ausgebautes, niederschwelliges Netz an Beratungs- und Unterstützungsangeboten zurückgreifen kann", so die Abgeordnete.
Ebenfalls im Österreichplan des Bundeskanzlers stehen neben dem großen Thema Sicherheit die Themen Familie und Leistung. "Leistung muss sich lohnen. Das wünschen sich insbesondere auch die Frauen", so Pfurtscheller weiter. Laut Statistik Austria haben im Jahr 2022 Frauen im Durchschnitt pro Stunde brutto um 18,4 Prozent weniger verdient als Männer. Dafür gebe es unterschiedliche Gründe wie Betreuungspflichten, Teilzeitarbeit, unterschiedliche Erwerbsleben usw. "Wir müssen hier engagiert an den vielen Schrauben, an denen es zu drehen gilt, ansetzen, damit Frauen für gleiche Arbeit gleich bezahlt werden. Familien sind der Kern einer zukunftsfähigen Gesellschaft", wies die Abgeordnete darauf hin, dass Frauen nach wie vor den Großteil der Care-Arbeit und weiterer Aufgaben in der Familie wahrnehmen. "Wir brauchen dringend einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Beteiligung der Partner und Väter im familiären Bereich. Dazu braucht es Role-Models und Rahmenbedingungen, die es Männern erlauben, sich mehr an der Familienarbeit zu beteiligen, da Umfragen zeigen, dass sie dies sehr wohl auch tun möchten", so Pfurtscheller.
Erfreut zeigte sich Pfurtscheller zudem, dass in der Volksanwaltschaft das Team zu 70 Prozent weiblich ist. Damit geht die Volksanwaltschaft mit gutem Beispiel voran, so die Abgeordnete. Es sei wichtig, dass Frauen mit ihrem großen Potential auch vermehrt in Institutionen und Wirtschaftsbetrieben vertreten seien.